Leben im VAN für einen Tag
Der T5 Ausbau zum Camper war für’s erste fertig. Zumindest kann man damit schon einmal los. Es sollte nicht allzu weit weg gehen damit wir schnell wieder zuhause wären wenn etwas schief geht. Ja, ich weiß, ich brauche immer einen Plan-B. 😉
Ca. 200 Kilometer sollten reichen. Und so fiel unsere Entscheidung auf das Steinhuder Meer bei Hannover. Letztendlich sollte es nur eine Testphase sein. Wie macht sich unser Ausbau in der Praxis und was gibt es noch zu verbessern? Und ganz wichtig, wie schläft es sich im VAN? Funktioniert das Camping Klo? Noch wichtiger, bekomme ich meinen heißen Kaffee am Morgen?
Gegen 10.00 Uhr fahren wir los. Wir suchen mit der App „Park4Night“ einen Stellplatz in der Nähe. Ruck Zuck sind wir da. Ich muss sagen, funktioniert alles ohne Probleme.
Unser Ziel ist ein großer Schotter Parkplatz. Vor dem Parkplatz stehen ca. 10 Wohnmobile. Die Durchfahrt-Höhe beträgt 2,10 Meter. Für uns reicht’s. Direkt am Parkplatz verläuft ein Fluss oder ein stehendes Gewässer. Kann man nicht genau deuten.
Wir parken rückwärts ein mit Heckklappe zum Wasser. Am Wasser steht auch noch eine eigens für uns montierte Bank. Schönes Plätzchen.
Ilona hat wieder mehr Essen eingepackt als wir brauchen, aber man weiß ja nie. Wir essen also eine Kleinigkeit und machen uns mit Camping Stuhl auf zum Badestrand.
Frühstück Blick auf’s Wasser
Wir spazieren in der Sonne am Wasser entlang und obwohl ich satt bin gönnen wir uns noch ein Fischbrötchen. Das muss sein wenn man schon am Wasser ist.
Die Badeinsel ist ein kleines sandiges Fleckchen im Steinhuder Meer. Hier sitzen wir einige Stunden in der Sonne.
Auf dem Rückweg gibt’s noch eine kalte Cola und ein Radler für die Frau. Gegen Abend sitzen wir auf der Strandmauer, in der Nähe unseres Parkplatzes, bei Currywurst und Pommes. Wurst und Currysoße liegen schwer im Magen und waren schlecht. Die Pommes waren aber OK.
Zurück am Auto setzen wir uns noch in die Abendsonne auf unsere Bank. Irgendwann wird es jedoch ungemütlich und wir richten unser Nachtquartier her.
Abendsonne Nachtquartier
Funktionier alles so wie wir es geplant hatten. Und ist sogar kuschelig und gemütlich. Ich bin todmüde, ist aber noch nicht einmal 20.00 Uhr. Wenn ich jetzt einschlafe stehe ich um 3.00 Uhr wieder auf dem Parkplatz und langweile mich. Schlechte Idee.
Ilona macht uns einen Film auf Netflix an der gar nicht mal schlecht war. Zum Glück keine Liebesschnulze. 😀 So langsam wird es immer später und ich wieder munter. Der Parkplatz war eigentlich den ganzen Tag schon leer. Jedoch wird hier viel gefahren, umso dunkler es wird. Biker rauschen vorbei, Fußgänger gehen am Wasser spazieren oder mit ihren Vierbeinern Gassi. Ob die alle wissen das wir hier drin liegen und übernachten wollen? Etwas unwohl ist mir schon. So richtig kann ich mich nicht entspannen.
Ilona schnorchelt schon und ich lausche den Geräuschen in der Umgebung. Irgendwo in der Ferne ist eine Corona-Party mit Ballermann Hits. Ich singe im Gedanken mit und frage mich ob es hier keine Regeln gibt? Eigentlich haben wir heute niemanden mit Maske gesehen.
Irgendwann schlafe auch ich ein. Gegen 4.00 stürmt und regnet es draußen. Gut das wir im Auto liegen und nicht im Zelt. Ich kriege davon aber nichts mit. Muss wohl doch fest geschlafen haben. Um 6.00 Uhr werde ich wach und muss auch aufstehen. Die Faltmatratzen sind nicht das Wahre. Obwohl wir noch eine Isomatte als Unterlage auf den Lattenrost gelegt haben, knirscht mein Kreuz. Ilonas sowieso.
Draußen tröppelt es noch. Alles nass. Vom ständigen rein und raus treten wir Dreck mit in den Bus. Wir klappen also das Bett zusammen und bleiben im Bus sitzen. Der 12 Volt Wasserkocher den wir als Notlösung mitgenommen haben, braucht gefühlt eine Stunde. Gemessen 45 Minuten. Wird Zeit das ich mich um die Stromversorgung im Bus kümmere.
Halb Acht sind wir dann auch durchgefroren, die Tasse Kaffee ausgetrunken und machen uns auf den Heimweg.
War gut das wir mal eine Nacht mit dem Bus unterwegs waren. Musste alles mal getestet werden. Da sind uns gleich einige Makel aufgefallen die wir vorher nicht bedacht hatten. War auch gut das es mal geregnet hat. Bei Nässe sieht das alles noch einmal anders aus.
Der Innenausbau muss noch einmal abgeändert werden um etwas mehr Platz zu schaffen. Oder besser gesagt, um den Platz etwas effektiver zu nutzen. Wir benötigen mehr Ordnung bzw. eine Aufbewahrung für Kleinkram wie Handy, Aufladekabel, Brille, Löffel, etc. Damit die ständige Sucherei aufhört. Eine Schmutzfangmatte im Einstiegsbereich ist auch erforderlich. Gerade bei schlechtem Wetter.
Wild Campen soll nicht unsere Haupt-Urlaubsaktivität werden, aber wir könnten, wenn wir wollten. Und das reicht uns eigentlich.
Ansonsten war es aber mal wieder schön im Auto zu schlafen. Sowas habe ich das letzte mal in jungen Jahren gemacht. (In noch jüngeren Jahren) Zu Alt bin ich dafür jedenfalls noch nicht. Adventure-Ilona sowieso nicht.
P.S.: Für alle die es interessiert, das Klo funktioniert. 😉
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