Von Überlingen zurück nach Friedrichshafen
Heute dürften wir keine großen Überraschungen erleben. Keine großen Berge vor uns und Hotelzimmer ist gebucht und wartet. Der Weg heute geht größten Teils am Wasser entlang.
Beine brennen und mein Hintern wird sich nie an einen Fahrradsattel gewöhnen. Aber das ist mir jetzt egal. Mir tut es fast Leid, dass die letzten Kilometer so dahin schmelzen. Schon nach 7 Kilometern halten wir In Meersburg an.
Wir schnappen uns gleich einen Tisch in der erstbesten Bar am Wasser. Zum Frühstück gibt es Cappuccino und Fischbrötchen.
Wir radeln weiter. Es ist ein Haufen Verkehr hier am Strand. Mir wird klar, dass heute Sonntag ist und alle zu Fuß oder mit dem Rad hier am Wasser ihre Freizeit verbringen wollen. Durch den Ort schieben wir. Meersburg scheint der schönste Ort hier am Bodensee zu sein. Wir könnten uns vorstellen, hier noch einmal Urlaub zu machen. Natürlich mit dem Auto.
Kilometer um Kilometer kommen wir unserm Ziel näher. Der Radweg ist wirklich keine Hürde. Schön eben und immer schön am Bodensee entlang. Jeder Meter den wir hinter uns lassen tut mir etwas leid. Das kann doch jetzt nicht zu Ende sein? Ich fahre schön langsam, (als wenn ich das nicht schon immer getan hätte) um die letzte Strecke noch einmal richtig zu genießen. Die letzten 6 Kilometer durch Friedrichshafen zum Hotel sind dann durch den dichten Verkehr nicht mehr wirklich schön, aber die schaffen wir auch noch.
Die letzten 50 Meter schiebe ich das Rad die kleine Anhöhe zum Hotel hinauf. Ilona neben mir. Wir lächeln uns an und mir wird klar, dass ich diesen Weg nur mit dieser Frau geschafft habe…
Puh…
Endlich am Auto. Oder sollte ich sagen, leider schon da? Durchgeschwitzt genug bin ich. Akku war leer…
Der Bus hat keinen äußerlichen Schaden genommen. Lack unbeschädigt, Reifen und Spiegel noch dran. Also Hecktüren auf und Fahrräder rein. So schnell werde ich mich da nicht mehr drauf setzten. Das Verzurren der Räder kostet mich meine letzten Nerven und meine letzte Kraft. Jetzt nur noch rein ins Hotel und duschen.
Ein sauberes Bad nur für uns. Welch ein Luxus. Wir bestellen gleich hier im Hotel einen Tisch für heute Abend. Aber erstmal brauchen wir einen fetten Eisbecher. Rein in den Bus, ab zur Strandpromenade und mal gucken ob ich noch Autofahren kann. Doch es kann ja nicht alles glatt gehen. Zu unseren Entsetzten macht der Bus beim Bremsen laute und merkwürdige Geräusche. Ich sehe den Karren schon wieder auf einem ADAC Abschlepper. Bremsen ziehen aber einwandfrei. Also schnell ins Parkhaus und erstmal Eis essen. Ich kann mich wegen der Bremsen aber nicht wirklich entspannen und rufe den Schrauber meines Vertrauens in der Heimat an. Wir „reparieren“ das Auto telefonisch. Mir wird besser. Und Tatsache, hinterher lassen die Geräusche nach. Hatte sich die letzten 10 Tage wohl irgendwas auf die Bremsscheiben gesetzt. Ich hoffe das war es jetzt.
Noch ein paar Minuten die Beine hoch legen und ein Anruf in die Heimat, dann geht es auch schon zum Essen. Was dann auch nicht wirklich schlecht war. Aber die Bedienung ist etwas verpeilt. Auf Wünsche wird sehr Zeitverzögert reagiert und Bätterteig macht man nicht in der Mikrowelle warm. Stellenweise werden unsere Nerven ganz schön auf die Probe gestellt. Aber warum sollten wir uns jetzt noch aufregen? Nach der schönen Zeit, mit etlichen Entsagungen, ist das Klagen auf hohem Niveau. Wir verkrümeln uns in unser Zimmer und legen uns ins Bett. So richtig mit Bettlaken und Bettzeug. Ist auch mal wieder was.
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