Von Friedrichshafen nach Lindau
Der Tag unserer Abfahrt ist wieder knalle heiß. Wir frühstücken im Hotel und dann geht es raus auf den Parkplatz Fahrräder zusammen bauen. Alles klappt wie geplant.
Wir radeln also los. Kaum zu glauben das es jetzt endlich soweit ist!
500 Meter in die falsche Richtung und dann durch halb Friedrichshafen die Hauptstraßen entlang. Autos, Kreisel, Menschen, Radfahrer und nie weiß man so richtig ob man auf der richtigen Route ist. Mein Fahrrad Anhänger tänzelt herum als würde man ein Auto abschleppen. Schiebt und zieht abwechselnd. Es dauert einige Kilometer bis ich mich an den Hänger gewöhne. So richtig Vertrauen kann ich ihm noch nicht.
Nach ca. 10 Kilometern glaube ich es kaum, dass wir doch schon, für unsere Verhältnisse, ein gutes Stück geschafft haben. Vom Bodensee sehen wir leider nicht viel. Die erste Etappe verläuft überwiegend neben Landstraßen und durch viel befahrende Orte. Da wird ein Tankstellen-Stopp zum echten Wellness – Erlebnis. Wo wir können halten wir an und saufen wie die Bergziegen. Was für eine Hitze.
Ilona radelt die meiste Zeit gut 50 Meter voraus. Ich komme einfach nicht hinterher. Mit der Angst im Nacken dass wir in Lindau keinen Zeltplatz mehr bekommen, strampeln wir um unser Leben. Nach guten 3 Stunden schwitzen und strampeln in sengender Sonne erreichen wir den Campingplatz und bekommen einen schönen Stellplatz im Schatten neben dem Spielplatz. Was für ein Glück.
Nur mit dem Essen gestaltet sich schwieriger als gedacht. Die Restaurants in der Gegend sind alle ausgebucht. Wir reden mit Engelszungen, um dann doch noch für ein kleines Zeitfenster einen Tisch in einer Pizzeria zu bekommen. Das Essen ist richtig gut und frisch.
Zurück auf dem Campingplatz sitzen wir noch einige Stunden vorm Zelt und schwatzen mit Österreichern, Schweizern und Schwaben. So langsam kühlen wir wieder runter und es wird angenehm auf der Haut. Wir sind echt KO und auf unseren Luftmatratzen liegen wir wie auf Wolken. Normalerweise bekommen wir da immer Rückenschmerzen, heute nicht.
Es ist nicht so warm und wir ratzen durch bis um halb sieben. In der Nacht kracht es ordentlich über dem See und Regen prasselt auf unser Zelt. Ich frage mich noch was das morgen geben soll!? Doch die Sonne scheint zum Frühstück. Wir verstauen das immer noch nasse Zelt und radeln bei bewölkten Himmel weiter zu unserem nächsten Etappenziel.
Ach wie herrlich liest sich dieser Reisebericht, witzig und interessant. Da denke ich an unsere Radtour Passau – Wien, bekommen Lust so etwas wieder zu unternehmen. Wünsche weiterhin eine Pannenfreie Reise.