4,5 Stunden Fahrt haben wir heute vor uns. Klo ist sauber, wir auch, Batterie ist geladen, Frischwasser ist aufgefüllt, so sind wir gewappnet für die nächsten Etappen. Wir haben einiges an Zeit raus geholt so dass wir es entspannt angehen können. Abfahrt 11.00 Uhr. Heute wollen wir nur den Weg zurück legen. Für den Fußweg zum Gletscher haben wir morgen den ganzen Tag eingeplant. Bloß kein Stress mehr.

Weg zum Nigardsbreen Gletscher

Die Landschaft durch die wir fahren ist wieder umwerfend und man kann sich nicht satt sehen.

So kommen wir nach einer kleinen Frühstückspause, um 16.45 Uhr am Gletscher an. Wir checken die Lage und fahren auch gleich auf den ausgeschilderten Parkplatz. Von hier aus kann man den Eisbrocken schon gut sehen. Sieht gar nicht so weit aus. Die Sonne steht noch hoch am Himmel und wir entscheiden, den Weg heute noch zu laufen. Wie lange kann das schon dauern? Am Ufer des Parkplatzes sehen wir ein Boot das Touristen hin und her fährt. Mit diesem Boot kürzen wir die knapp 3 Kilometer Fußmarsch um die Hälfte ab. Für ein paar Euro setzen wir über. Der nette Fährmann gibt uns aber gleich zu verstehen, das er in 50 Minuten Feierabend macht und wir die letzte Tour wohl nicht schaffen werden. Ok, also „one way ticket“. Es gibt ja noch den Fußweg.

Nigardsbreen Gletscher

Als wir schon nach fünf Minuten aus dem Boot steigen ist der Gletscher zum greifen nahe und wir marschieren los. Einen Weg als solches gibt es aber nicht. Nur eine ungefähre Marschroute die mit kleinen farbigen Zylindern aus Holz gekennzeichnet ist. So laufen wir über glattgeschmirgelte gigantische Steinplatten den der Gletscher vor tausenden Jahren unter sich begraben hatte. Das ist eher eine Klettertour als ein Fußmarsch. Aber es macht Spaß. In einem rauschenden wilden Fluss schießt das Gebirgswasser, oder Gletscherwasser, neben und unter uns entlang. Wild und berauschend schön walzt sich unter tosendem Lärm das Wasser ins Tal.

Als wir endlich vor dem Eisbrocken stehen, ist dann auch schon fast eine Stunde vergangen. Ein erhabenes Gefühl vor einem Gletscher zu stehen. Dieser ist jedoch abgesperrt und man gelangt nicht heran. Doch das reicht mir nicht. Neben der Absperrung kann man eine Gesteinsformation hinauf klettern. Ich sehe dort einige Kinder mit ihren Eltern. Also mache ich das auch. Oben angekommen macht ein Vater mit seiner Tochter im Gletscher Fotos. Da Ilona unten warten wollte, müssen die zwei Franzosen aushelfen und von mir ein Foto machen. Jetzt habe ich im Eis gestanden und den Gletscher angefasst. Jetzt bin ich auch zufrieden und wir können uns auf den Rückweg machen.


Beschwerlicher Rückweg

Der Weg zurück ist jedoch noch einmal beschwerlicher als die 1,5 Kilometer hin. Zusätzlich müssen wir jetzt noch am Ufer über Steinbrocken klettern, durch kleine Bäche springen, uns an Seilen entlang hangeln und über notdürftig zusammengezimmerte Treppen laufen. Als wir endlich am Parkplatz ankommen sind wir dann auch echt KO. Die ganze Aktion hat dann auch 3 Stunden gedauert. Reicht für heute. Am Auto angekommen ist dann der Kühlschrank aus. Ich stutze. Wie geht das jetzt? Die Batterien waren doch neu bzw. aufgeladen? Sofort denke ich an Schweden letztes Jahr wo wir ständig die Probleme hatten.

Aber wir müssen jetzt zur Ruhe kommen und schlafen. Soviel verderbliche Sachen haben wir auch nicht mehr dabei. So suchen wir uns einen Parkplatz an dem schon drei Camper stehen und gesellen uns dazu. Schlafen können wir hier erstmal ganz gut. Um die Batterie kümmere ich mich morgen.

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