Von Mariannelund nach Oxelösund

Wir haben hier so viele Probleme das wir uns gar nicht entspannen können. Gestern Morgen die Batterie für die Kühlbox leer, schneller als erwartet, gestern Abend Datenvolumen aufgebraucht, und heute Handys leer weil das Kabel zum Aufladen einen Wackelkontakt hatte. Und tanken wird heute auch zum Abenteuer.

Von meinem Mobilfunkanbieter bekomme ich die Info, das ich Datenvolumen nach kaufen kann. Dazu müsste ich mich nur einloggen und bestellen. Aber wie ohne Internet? Also muss ich notgedrungen zum Camping-Grummel und nach dem WLAN Passwort fragen. Das steht dann auch dick und breit am Tresen und ist Free. Wir loggen uns ein und… nichts passiert. Mit WLAN verbunden, aber kein Empfang. Und wenn, ist das Internet so langsam das sich keine Verbindung aufbaut.

Wild Romantisch in Schweden

Ich schicke also per WhatsApp meine Zugangsdaten nach Hause. Müssen die Kids das machen. Zeitgleich versuche ich mich mit meinem Laptop einzuloggen, und siehe da, es geht. Ich buche also Datenvolumen nach. Die Freistellung kann ca. 24 Stunden dauern. Es wird nicht besser. Dann müssen wir heute wohl blind durch Schweden fahren. Ausgerechnet wo man hier nicht einen Ortsnamen buchstabieren kann, geschweige denn merken. Die grobe Richtung kennen wir ja. Norden.

Wir frühstücken erstmal in Ruhe und versuchen hin und wieder in die Sanitären Anlagen zu kommen. Bei den Männern sind die Toiletten und die Duschen den ganzen morgen komplett besetzt. Ich habe dann auch keinen Bock mehr und will auch mal los. Als wir bezahlen wird mir von meinem Mobilfunkanbieter für 2,- Euro extra Datenvolumen frei geschaltet. Automatisch. So kannte ich es eigentlich auch und habe die ganze zeit darauf gewartet. Puh, Navi geht jetzt erstmal wieder.

Also auf zum Kattulthof den kleinen Michel besuchen. Der ist auch gar nicht so weit weg und wirklich schön und sehenswert, wenn man die Filme kennt. Danach geht’s weiter Richtung Stockholm. Aber nicht die ganze Strecke auf einmal. Wir entscheiden uns in dem kleinen Örtchen Oxelösund essen zu gehen und zu übernachten. Aber erstmal tanken. Sicherheitshalber. Obwohl noch für 300 km Sprit im Tank wäre.

Wir steuern also die erste Tankstelle an und haben das nächste Problem. Tanken geht hier nur am Automaten. Und der will ständig unsere Handynummer haben. Aber die lässt sich nicht komplett eingeben, weil es zu wenig Stellen auf dem Display gibt. Wir verzweifeln. Der Hahn bleibt trocken. Ein netter junger Mann fragt auf englisch ob er helfen kann. Er bietet uns an, für uns zu tanken und wir geben im das Geld in bar wieder. Aber auch das haben wir nicht. Wenn ich alles Bargeld zusammen kratze, komme ich auf 5 Euro. Der Schwede meint das man hier nur mit Visa Card tanken und bezahlen kann. Ich kriege Panik. Tanken stand auf meiner Problemliste ganz unten.

Auf der Suche…

Wir suchen also jede Tankstelle auf unserer Route ab, in der Hoffnung das man irgendwo einfach tanken und bezahlen kann. Einige Kilometer weiter wühlt Ilona in ihrer Tasche und holt eine Visa Card hervor. Das kann ja wohl nicht war sein!? Sie braucht das Ding so selten das wir ganz vergessen hatten sie zu nutzen. Schön wenn wenigsten einer von uns ein volles Konto hat. 😉 An der nächsten Tankstelle bitten wir einen netten schwedischen Wohnmobilfahrer uns zu helfen. Es klappt und ist so einfach. Peinlich. Jetzt können wir beruhigt weiter.

In Oxelösund angekommen suchen wir uns ein nettes Lokal und bestellen eine Entrecôte Platte mit Kartoffelspalten und Maiskolben für Zwei. Essen sehr gut, Bedienung sehr nett. Jetzt wird es zeit sich um einen Schlafplatz zu kümmern. Es ist mittlerweile halb sieben und wir fahren in jeden Feldweg der sich uns bietet. Vorzugsweise Richtung Wasser. Aber nichts zu machen. Kein einsames Plätzchen weit und breit. Überall Zufahrten und Häuser. Selbst in den entlegensten Winkeln. Wie machen das nur die anderen Wildcamper?

Mittlerweile wird es 20.00 Uhr und wir müssen uns mal langsam entscheiden. Also „park4night“ App geöffnet und einen Parkplatz am See angesteuert. Die besten Plätze sind dann auch schon weg. Neben uns machen sich 4 Schweden breit die mit lautstarken Gesprächen und Gelächter den ganzen Platz beschallen. Ein Mann scheint die ganze Zeit ununterbrochen und mit penetranter Stimme Witze zu erzählen und eine Frau hört nicht auf zu gackern. Die anderen beiden sind ruhig. Ändert aber nichts an der Lautstärke. Es wird 22.00 Uhr und ich hoffe wir können schlafen. Idyllisch und wild romantisch ist anders.

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